Die Partner des Projekts Hemp4Circularity suchen Landwirte auf, um sich ein besseres Bild von der Realität des Hanfanbaus zu machen. In Frankreich führt Lin et Chanvre Bio eine Umfrage unter Hanfbauern in der Normandie und in Hauts de France durch.
Eine multinationale Umfrage
Das Projekt Hemp4Circularity zielt auf die Integration von langfaserigem Hanf in die textile Wertschöpfungskette in Nordwesteuropa ab. Die Erhebung von Daten aus der Praxis ist eine zentrale Herausforderung, um die Anbauprozesse von Hanf besser verstehen zu können. Neben der von Lin et Chanvre Bio in Frankreich durchgeführten Erhebung erheben Valbiom, Hogent und Inagro dieselben Daten in Belgien und Delphy in den Niederlanden sowie NATUVALIS in Deutschland. Anhand dieser Informationen werden die klimatischen, technischen und wirtschaftlichen Daten zum Anbau von Textilhanf in Nordwesteuropa analysiert.
Erhebung von Daten aus dem Feld
Die von Lin et Chanvre Bio durchgeführte Erhebung konzentriert sich auf die Bodenbeschaffenheit der landwirtschaftlichen Parzelle, die Fruchtfolge, in der der Textilhanf angebaut wird und den technischen Weg.
Die Landwirte werden u. a. um Angaben zu den Bodenbearbeitungsmethoden vor der Aussaat und zur Dichte der Hanfpflanzen zwei bis drei Wochen nach der Aussaat gebeten, um den Erfolg des Feldaufgangs zu beurteilen. Die Erhebung befasst sich auch mit dem Druck, der von Krähen und Tauben ausgeht, die von den Samen und jungen Setzlingen angelockt werden könnten. Außerdem werden das Vorhandensein und die Dichte von Unkraut auf der Parzelle sowie die Dauer und Qualität der Rotte untersucht.
Die Daten aller Arbeitsgänge wie Aussaat, Mähen und Walzen werden erfasst. Ein entscheidender externer Parameter, die Niederschläge zwischen Mai und Juli, von der Aussaat bis zum Mähen, wird im Fragebogen berücksichtigt, da sie einen erheblichen Einfluss auf den endgültigen Ertrag haben, sowohl in Bezug auf die Menge als auch auf die Qualität.
Alle diese Daten werden anschließend durch eine eingehende statistische Analyse verarbeitet und von der Universität Hogent zusammengefasst.
Eine wachsende Ernte
Die im Jahr 2023 durchgeführte Erhebung basierte auf den Daten der Ernte 2022 und umfasste 20 Hanfbauern, die eine Anbaufläche von 66 ha repräsentierten.
Die Erhebung für die Ernte 2023 ist zwar bereits im Gange, aber es wird erwartet, dass sie mehr Befragte anzieht, da die Anbaufläche von Hanf für Textilien in Frankreich stark zunimmt. Die Daten dürften daher reichhaltiger und aussagekräftiger sein.
Dieses Wachstum unterstützen
Das Ziel dieser umfangreichen Informationssammlung ist es, unsere Kenntnisse über Textilhanf zu verbessern. Es geht darum, neue Anbauer zu informieren und anzuleiten, wie man Faserhanf am besten anbaut und welche Fehler man vermeiden sollte, wobei man sich auf die Erfahrungen von Dutzenden von Anbaubetrieben stützen kann.
Schließlich werden die Daten dieser Umfrage nicht nur Landwirten, die Hanf in ihre Fruchtfolge aufnehmen wollen, Unterstützung bieten, sondern auch zur Berechnung des PEF-Scores (Produkt-Umwelt-Fußabdruck) für langfaserigen Textilhanf beitragen, um ein besseres Verständnis seiner Auswirkungen auf die Umwelt zu erhalten.
Letztendlich wird die im Rahmen des Hemp4Circularity-Projekts durchgeführte Umfrage dazu beitragen, die Realität des Anbaus von Hanftextilien zu erhellen, ein wesentlicher Schritt in der Entwicklung der Wertschöpfungskette in Nordwesteuropa.
Am Projekt interessiert?
Sind Sie in der Hanfverarbeitung tätig? Oder interessieren Sie sich für sein Potenzial in der textilen Wertschöpfungskette? Dann nehmen Sie Kontakt auf!
Die nächste Schulung für Landwirte in Deutschland wird im Februar 2024 in Bamberg stattfinden. Nähere Informationen sowie der Link zur Anmeldung folgen hier in Kürze!
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